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Schon gewusst? Der Ginkgobaum ist das „älteste lebende Fossil“ weltweit. Noch nie hat der Fächerblattbaum seine ursprüngliche Wuchsform verändert – das ist einzigartig. Die Besonderheit des Ginkgos steckt zum Großteil in den wunderschönen Ginkgoblättern, die seit Tausenden von Jahren in traditionellen chinesischen Praktiken Anwendung finden und heutzutage als Ginkgo-Extrakt in westlichen Nahrungsergänzungsmitteln angeboten werden. Der Benefit von Ginkgo: Fokus und mentale Performance im Alltag.

Was ist Ginkgo biloba?

Der Ginkgo, botanisch Ginkgo biloba genannt, wird in seiner Heimat Japan und China als heiliger Baum verehrt. Er ist ein Symbol für Energie, Kraft und ein langes Leben.

Viele Exemplare finden wir heutzutage noch vor alten Tempelanlagen oder in Klostergärten, daher der Name „Tempelbaum“. Aber auch in deutschen Städten verschönert der robuste Baum das Stadtbild.

Der Ginkgo gehört zu den ältesten noch existierenden Pflanzen. Die Vermutung: Die ersten Bäume wuchsen bereits vor 200 bis 400 Millionen Jahren.

Das besondere Wiedererkennungsmerkmal des Ginkgos sind seine fächerförmigen Blätter. Sie gelten aufgrund ihrer Form als das Symbol für Yin und Yang. In ihnen stecken die wertvollen Inhaltsstoffe, die in Supplements genutzt werden.

Spannender Sidefact: Es existieren weibliche wie auch männliche Ginkgo-Pflanzen. Bis zu ihrer Geschlechtsreife im Alter von 20 bis 35 Jahren sind sie optisch nicht voneinander zu unterscheiden.   

Inhaltsstoffe von Ginkgo biloba

Sowohl in den chinesischen und japanischen Praktiken als auch für westliche Nahrungsergänzungsmittel werden hauptsächlich die Inhaltsstoffe der Ginkgoblätter genutzt.

In den Ginkgo-Extrakten stecken: (2, 3)

  • Flavonoide
  • Terpene bzw. Terpenoide
  • Kohlenwasserstoffe
  • organische Säuren wie unter anderem Ginkgolsäure oder Ascorbinsäure
  • Steroide wie Sitosterin

Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den Antioxidantien gehören. Du findest sie in vielen anderen Lebensmitteln wie Heidelbeeren, Äpfeln, Trauben, Kakao oder Sojaprodukten.

Schon mal etwas von Terpenen gehört? Die Stoffe sind Hauptbestandteil vieler ätherischer Öle. Sie gehören ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind für den Duft sowie für den Geschmack von Pflanzen verantwortlich, zum Beispiel von Lavendel, Minze oder Hanf.

Bei der Herstellung von Ginkgo-Extrakten aus den getrockneten Blättern wird zudem versucht, die Ginkgolsäure so gut es geht zu entfernen. Es ist ein Nerven- und Zellgift. (4) In Ginkgo-Nahrungsergänzungsmitteln ist ein Höchstgehalt von weniger als 5 ppm Ginkgolsäure vorgeschrieben. (2) Das „ppm“ steht für "parts per million" und bedeutet ein Millionstel. Umgerechnet liegt der Grenzwert bei 0,6 bis 1,2 Mikrogramm Ginkgolsäure täglich.

 

Welchen Effekt hat Ginkgo auf den Körper?

Die Kraft der Antioxidantien: Dank der Flavonoide haben Ginkgo-Extrakte die Eigenschaft, die Ansammlung von aggressiven Sauerstoffverbindungen im Körper im Gleichgewicht zu halten. Die Sauerstoffverbindungen werden auch als freie Radikale bezeichnet. Diese sind per se nichts Schlimmes, sie haben im Körper wichtige Aufgaben zu erfüllen. Erst ein Übermaß davon kann Zellen schädigen. (5) Die Flavonoide gelten als Best Buddies für all unsere Zellen im Organismus – von Hautzellen über Immunzellen bis hin zu Nervenzellen. Hallo, mentale Performance.

Ginkgo: Unterschied Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel

Kennst du den Unterschied? Anders als Arzneimittel unterliegen alle Nahrungsergänzungsmittel in Europa der sogenannten Health-Claims-Verordnung, die besagt, dass Nahrungsergänzungsmittel keine Heilsversprechen geben und mit keinen anderen nährwert- und gesundheitsbezogenen Aussagen beworben werden dürfen als mit denen, die in der „Health-Claims-Liste“ stehen.

Zu einigen wertvollen Nährstoffen gibt es (noch) keine offiziellen Health Claims. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht wirksam sind. Die Humanstudienlage könnte einfach noch nicht ausreichend sein. Denn wie wir wissen, sind Humanstudien unfassbar teuer.

Viele Ginkgo-Nahrungsergänzungsmittel werden zusätzlich mit Vitamin B5 und Zink angereichert. Vitamin B5 trägt zu einer normalen geistigen Leistung und Zink zu einer normalen kognitiven Funktion bei. Das smarte Trio ist nun offiziell ein Top-Begleiter für die mentale Leistungsfähigkeit im Alltag.

Gibt es unerwünschte Nebeneffekte von Ginkgo?

Es besteht ein erhöhtes Risiko für Schwangere und Menschen, die auf blutverdünnende Medikamente angewiesen sind. Aufgrund dessen ist es nicht empfehlenswert, Ginkgo-Präparate ohne fachliche Rücksprache einzunehmen.

Wenn du demnächst operiert werden musst, setze Ginkgo rechtzeitig ab und informiere dein betreuendes Pflegepersonal im Krankenhaus.

Ginkgo-Produkte mit einem zu hohen Anteil an Ginkgolsäure können zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit führen. Weitere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen wurden ebenfalls beobachtet.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Aufgrund fehlender Health Claims dürfen wir keine gesundheitsbezogenen Aussagen zu dem beschriebenen Stoff ausloben. Bei weiteren Fragen empfehlen wir dir eine fachliche Beratung.

Quellen:

(1) Georg-August-Universität Göttingen: Ginkgo biloba – Ginkgobaum: Baum des Jahrtausends und lebendes Fossil, abgerufen am 12.09.2022: https://www.uni-goettingen.de/de/ginkgo+biloba+/+ginko%2c+mädchenhaarbaum/11030.html

(2) European Medicines Agency (2014): Assessment report Ginkgo biloba L., folium, abgerufen am 12.09.2022: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-report/final-assessment-report-ginkgo-biloba-l-folium_en.pdf 

(3) European Medicines Agency (2015): European Union herbal monograph on Ginkgo biloba L., folium, abgerufen am 12.09.2022: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-ginkgo-biloba-l-folium_en.pdf 

(4) B. Ahlemeyer et al. (2001): Ginkgolic acids induce neuronal death and activate protein phosphatase type-2C, abgerufen am 12.09.2022: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11698056/ 

(5) Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften Bonn, P. Stehle et al.: Antientzündliche Wirkungen der Flavonoide, abgerufen am 12.09.2022: https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Veranstaltungen/Ernaehrung2010/s5_0830_stehle.pdf