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Der Ruf der Jugend? Q10 kennst du sicherlich aus der Werbung für zahlreiche Anti-Aging-Cremes und Pflegelotions – angepriesen als die Geheimwaffe für vitales, frisches Aussehen. Wir schauen uns das Coenzym genauer an: Was kann es? In welchen Lebensmitteln steckt es? Und wie viel benötigen wir täglich?

Was ist Coenzym Q10?

Das Coenzym Q10 – auch als Ubichinon bekannt – ist keine Substanz aus einem Labor, sondern es kommt ganz natürlich im Körper vor und ist ein wichtiger Bestandteil jeder noch so kleinen Zelle. Es wird als vitaminähnlicher, fettlöslicher Stoff vom Organismus selbst hergestellt – in der Leber, um genau zu sein. Die höchsten Konzentrationen sind in der Leber selbst, im Gehirn, Herz und in der Lunge zu finden. Geringe Mengen können zusätzlich mit der Nahrung aufgenommen werden. Das Coenzym Q10 unterstützt allem voran Enzyme bei ihrer Arbeit. Tatsächlich laufen viele Stoffwechselprozesse erst in Anwesenheit des Coenzyms richtig ab.

Interessant ist, dass die körpereigene Produktion von Q10 im Alter nach und nach abnimmt– ähnlich wie beim Kollagen und bei der Hyaluronsäure. Ab einem gewissen Alter kann es demnach vorteilhaftsein, dem Körper das Coenzym zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

Wofür braucht der Körper das Q10?

Jeder hat es, jeder braucht es. Das Coenzym Q10 steckt in jeder Zelle. Zu finden ist es direkt in den Mitochondrien. Das sind die kleinen „Kraftwerke“ der Zellen. In ihnen wird die Energieerzeugt, die der Körper für all seine Funktionen benötigt.

Zusätzlich unterstützt das Q10 indirekt die Zellen dabei, Oxidation und Antioxidation im Gleichgewicht zu halten. Wie das genau funktioniert, schauen wir uns jetzt an.

Coenzym Q10 zur Energiegewinnung

Weißt du, wie dein Körper Energie herstellen kann? Die Mitochondrien wandeln die Nahrungsenergie direkt in den Zellen in körpereigene Energie um. In das sogenannte ATP. Hast du bestimmt schon einmal gehört. Doch die Kraftwerke schaffen das nicht ohne die Hilfe von Q10. Das Coenzym ist der entscheidende Zündschlüssel des Energiestoffwechsels. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muss der Körper allerdings erstmal das inaktive Q10 (Ubichinon) in seine aktive Form Ubiquinol umwandeln. (1) Die aktive Form des Coenzyms Q10 ist in vielen Q10-Kapseln vorzufinden.

Anti-Aging-Effekt? Der Einfluss von Q10 auf die Haut

Balsam für die Zellen: Da das Q10 mit dem Vitamin E verwandt ist, gehört es zu den körpereigenen Antioxidantien. Es kann eigenständig als Radikalfänger wie auch durch das Vorantreiben der Regeneration von Vitamin E die Zellen vor oxidativem Stress schützen.* (1) Oxidativer Stress entsteht, sobald Oxidation und Antioxidation im Körper nicht mehr im Gleichgewicht sind. Das geschieht zum Beispiel durch intensive UV-Strahlung. Dabei entstehen viele freie Radikale, die äußerst redaktionsfreudig sind. Sammeln sich zu viele der aggressiven Sauerstoffverbindungen an, wird es für den Körper problematisch. Denn freie Radikale wollen dringend ihr Elektronendefizit beheben und klauen die Elektronen denZellmolekülen. Sind Zellen pausenlos den „Elektronenräubern“ ausgeliefert, können sie irgendwann ihren Aufgaben nicht mehr vollumfänglich nachgehen. Fazit: Als körpereigenes Antioxidans kann Q10 den Erhalt der Hautzellen unterstützen. Davon profitiert auch unser Hautbild. (2)

Hat Q10 Einfluss auf das Immunsystem?

Alle Prozesse im Körper sind auf irgendeine Weise miteinander verknüpft. Ist zu wenig Coenzym Q10 vorhanden, kann die Kettenreaktion in den Mitochondrien nicht optimal ablaufen und es könnte zu wenig Energie in den Zellen produziert werden. Der Körper und mit ihm das Immunsystem benötigen allerdings ausreichend Energie, um überhaupt normal funktionieren zu können.

Zusätzlich sind die Immunzellen auf die Unterstützung von Antioxidantien angewiesen, die sich wie ein Schutzschild vor sie stellen, so dass sie ihre Aufgaben weiterhin ungehindert ausführen können. Die wichtigsten Antioxidantien sind dabei das Vitamin C, Vitamin E, Betacarotin, Zink, Selen und die Flavonoide, die allesamt mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Doch auch das körpereigene Antioxidans Coenzym Q10, das stets und ständig im Körper verfügbar ist, hat indirekt Einfluss auf unser Immunsystem.

In welchen Lebensmitteln steckt Q10?

Prinzipiell gilt: Mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung nimmst du ein buntes Bündel an Nährstoffen auf, diedeinen Körper optimal versorgen. Da der Organismus das Q10 selbst herstellt, sind wir nicht zwingend auf das Nahrungs-Q10 angewiesen. Dennoch ist es gut zu wissen, in welchen Lebensmitteln Q10 vorzufinden ist– zwar meist in minimalen Mengen, aber immerhin.

Als Q10-Quellen zählen Lebensmittel wie:

  • Nüsse, Samen und deren Öle (z.B. Nussmus)
  • Brokkoli
  • Spinat
  • Mais
  • Zwiebeln
  • Sojabohnen
  • Avocados
  • Sardinen
  • Makrelen
  • Fleisch

Da das Coenzym Q10 sehr hitze- und lichtempfindlich ist, sollten die meisten Q10-Lebensmittel im besten Fall roh verzehrt oder schonend zubereitet werden.

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Coenzym Q10?

Das Bundesamt für Risikobewertung stuft die tägliche Einnahme von 10 bis 30 Milligramm Coenzym Q10 in Form von Q10-Kapseln oder Tropfen als unbedenklich ein. (4) Gut zu wissen: Die körpereigene Produktion von Q10 läuft parallel weiterhin normal ab.

Für ein vitales Erscheinungsbild ist in Q10-Cremes oder -Pflegeprodukten eine Menge von 30 bis 60 Milligramm des Coenzyms gängig.

*Vitamin E trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Aufgrund fehlender Health Claims dürfen wir keine gesundheitsbezogenen Aussagen zu dem beschriebenen Stoff ausloben. Bei weiteren Fragen empfehlen wir dir eine fachliche Beratung.

Quellen:

(1) I. Elmadfa, C. Leitzmann (2019): Ernährung des Menschen, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 6. Auflage, S. 423–426.

(2) Q. Ayunin et al. (2022): Improving the anti-ageing of coenzyme Q10 through protransfersome-loaded emulgel, abgerufen am 05.10.2022: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8766480/

(3) Prof. Dr. I. Froböse (2020): Die Gesundheitsformel der 100-Jährigen: 7 Schlüssel für ein langes Leben, ZS-Verlag, 1. Auflage, S. 132.

(4) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, 2001): abgerufen am 06.10.2022: https://www.bfr.bund.de/cm/343/ernaehrungsmedizinische_beurteilung_von_werbeaussagen_zu_coenzym_q_10.pdf