Die Natur hält für uns Menschen einige Schätze bereit. Spirulina und Chlorella sind definitiv zwei davon! Bereits im 15. und 16. Jahrhundert wussten die indigenen Völker in verschiedenen Teilen der Welt, insbesondere in Mittelamerika und Afrika, um die Vorteile von Spirulina als Nahrungsmittel.
Im 19. Jahrhundert entdeckte der niederländische Biologe Martinus Willem Beijerinck dann eine weitere Grünalge, die er „Chlorella vulgaris“ taufte.
Die beliebten Algen sind damals wie heute die perfekte Ergänzung für einen bewussten Lebensstil und erfreuen sich auch bei uns immer größer werdender Bekanntheit. Die reichhaltigen Meeresbewohner haben nämlich eine Menge für deinen Organismus zu bieten, darunter wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, viele Proteine und natürliche Antioxidantien. Außerdem enthalten Spirulina und Chlorella jede Menge Chlorophyll – einen grünen Hautfreund, der Beauty-Fans dabei unterstützen kann, ihren Teint zu verwöhnen.
Aber schauen wir uns die beiden Algen doch mal genauer an.
Spirulina: eine Alge fürs Weltall.
Spirulina ist eine blaugrüne Alge, die sowohl im Salz- als auch im Süßwasser vorkommt. Sie hat keinen ausgeprägten Zellkern und nur sehr dünne Zellwände. Oft erscheint sie in länglichen, dünnen Fäden und ist spiralförmig gewunden, was ihr auch ihren Namen eingebracht hat. Aus vielen Gründen ist sie ein besonderes Gewächs: So ist sie nämlich eigentlich gar keine Pflanze, sondern ein Bakterium! Genauer gesagt gehört sie zur Gattung der Cyanobakterien, einer Gruppe von photosynthetischen Bakterien, die eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielen, z. B. bei der Photosynthese oder als wichtiger Bestandteil der Nahrungskette in aquatischen Ökosystemen. Die Mikroalge ist hierzulande vor allem für ihren hohen Proteingehalt bekannt. Sie enthält mehr Protein pro Gramm als die meisten Fleischsorten und ist deshalb eine geschätzte Proteinquelle, insbesondere bei rein vegetarischer und veganer Ernährung. Kein Wunder, dass das in den 1960ern und 1970ern auch die US-Raumfahrtbehörde NASA auf den Plan rief, die Spirulina als potenzielle Astronautennahrung in Betracht zog. Nicht zuletzt auch, weil Spirulina reich an essenziellen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Calcium und Vitamin B12 ist. Diese galaktisch gute Nährstoffzusammensetzung macht Spirulina zu einem echten Superfood.
Chlorella: Was raus muss, muss raus.
Die zweite im Bunde ist die Süßwasseralge Chlorella: Sie erkennt man an ihrer runden oder kugelförmigen Form. Sie verfügt über einen recht ausgeprägten Zellkern und robuste Zellwände. Wie der Name schon vermuten lässt, enthält Chlorella eine beeindruckende Menge an Chlorophyll, was ihr auch die charakteristische strahlend grüne Farbe verleiht. Neben dem natürlichen Farbstoff ist die Mikroalge reich an wertvollen Nährstoffen, einschließlich Proteinen, Vitaminen (besonders Vitamin B12 und Vitamin K), Mineralien (einschließlich Eisen und Calcium), Antioxidantien und essenziellen Fettsäuren. Zudem enthält sie Ballaststoffe, die, wie du vielleicht weißt, wichtig für deine Verdauung und die Darmflora sind.
Im Gegensatz zur Spirulina-Alge besitzt sie eine besondere Eigenschaft: Sie hat die Fähigkeit, Schwermetalle wie Quecksilber oder Blei und Toxine zu binden und auszuscheiden. Wenn du dir also bald deinen nächsten grünen Smoothie zubereitest, könnte das „Allround-Naturtalent“ eine sinnvolle Ergänzung zu Apfel, Ingwer, Grünkohl & Co. sein, yeah!
Alleine gut, zusammen spitze!
Und warum sind die beiden winzig kleinen Algen zusammen ein echtes Power-Duo, fragst du dich?
Ganz einfach: Spirulina und Chlorella haben komplementäre – und damit sich ergänzende – Nährstoffprofile, die gemeinsam eine noch breitere Palette an wertvollen Inhaltsstoffen bereithalten.
Ein starkes Team also, das viele pflanzliche Proteine enthält, sekundäre Pflanzenstoffe, die sie vor äußeren Einflüssen der Umwelt schützen, und natürliche Antioxidantien, die ihnen in der rauen Unterwasserwelt freie Radikale vom Hals halten.
Und diese innere Unterstützung können nicht nur unsere Unterwasser-Buddies gebrauchen.
Hast du zum Beispiel gewusst, dass sie auch als „Lungen der Meere“ bezeichnet werden? Wie eine Art Filter können sie nämlich das Wasser von Schadstoffen und sogar vom klimaschädlichen CO2 befreien. Ganz schön clever von Mutter Natur, oder?
Frisches Grün für dein bewusstes Körpergefühl
Algen können mehr als nur Sushi zusammenhalten. Du bist noch nicht überzeugt? Unsere beiden Meeresbewohner sind aber der beste Beweis dafür, denn sie haben auch kulinarisch eine ganze Menge auf dem Kasten: Ob frisch, getrocknet, flüssig oder gekocht – in der Küche lässt sich viel damit zubereiten. Spirulina hat dabei einen intensiven, erdigen Geschmack, der an frisch gemähtes Gras erinnert. Chlorella ist ebenfalls erdig, aber im Vergleich zu Spirulina etwas milder im Geschmack. Es hat oft einen leicht süßen Nachgeschmack, der die Bitterkeit etwas ausgleicht.
Wenn du bisher noch keine Berührungspunkte mit den Algen hattest, wird dir der intensive Geschmack vielleicht erst einmal gewöhnungsbedürftig vorkommen. Das kennst du ja vielleicht schon von anderen Lebensmitteln, die du zum ersten Mal probierst.
Trotzdem lohnt es sich, Wohlfühl-Smoothies oder Proteinshakes mit dem gewissen Algen-Extra mal auszuprobieren!
Die maritimen Gewächse sind schon lange kein Geheimtipp in der Welt der Superfoods mehr und vielleicht können die Unterwasser-Asse ja auch in deinem Alltag für blaugrüne Wunder sorgen. Spirulina und Chlorella bieten auf jeden Fall eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.