Mariendistel – ein leberwerter Klassiker
Wenn dir „eine Laus über die Leber gelaufen ist“, beschäftigt dich etwas. Sagst du etwas „frei von der Leber weg“, machst du deinem Ärger Luft. Was haben diese Redewendungen gemein? Genau, sie sehen die Leber als Zentrum für schlechte Stimmung. Buuh, Einspruch: Die Leber ist schließlich eins unserer wichtigsten Organe, filtert schädliche Substanzen aus dem Blut, ist essenziell für die Aufnahme von Nährstoffen, für den Blutzuckerspiegel und für die Produktion von Galle als Teil der Verdauung.
In der Antike aber galt die Leber als leicht zu reizen. Man glaubte damals, dass sich durch starkes Ärgern Galle und Zorn in der Leber ansammeln würden und man diese nur mit einem Wutausbruch reinigen könne. Der griechische Botaniker Dioskurides ging es sanftmütiger an und schrieb schon im Jahr 40 n. Chr. über die Mariendistel. Und die spielt auch heute noch eine Rolle für das Wohlbefinden der Körpermitte.
Das ist die Mariendistel
Eine Distel? Klar, die kennen wir auch hierzulande. Die Mariendistel aber ist ein besonders eindrucksvolles Exemplar und kann einen bis zu 150 cm großen verzweigten Stiel mit dornigen Anhängen sowie einer purpurnen Blüte pro Zweig ausbilden. Ziemlich königlich, oder? Die stachelige Riesin bevorzugt trockene, steinige Böden, daher fand man sie in der Natur vorwiegend im Mittelmeerraum. Aber: Die starke Nachfrage hat dazu geführt, dass die Pflanze mittlerweile in vielen Ländern angebaut wird. Ob im deutschen Westerwald oder im österreichischen Waldviertel, in China oder in Argentinien: Die Blütenköpfchen werden immer begehrter. Aus ihren Samen gewinnt man einen einzigartigen Stoff: Silymarin. Der fand schon in der Antike als Pulver zur „Gallenabfuhr“ Anwendung.
Der besondere Distelstoff: Silymarin
Kein Wunder, dass die Mariendistel begehrt ist – nur sie liefert jenes Silymarin, das eine spezielle Untergruppe von Flavonoiden enthält: Flavonolignane. Fla...was? Sagen wir es einfacher: Pflanzenstoffe. Für die Pflanze selbst sind diese sekundären Pflanzenstoffe eindrucksvolle Bodyguards. Ihre Aufgabe: der Schutz vor Angriffen und vor Stressfaktoren, aber auch die Regeneration von Schäden. Ob UV-Strahlung oder Umweltgifte, Bakterien oder Wunden, die Mariendistel kann sich darauf verlassen, dass ihre sekundären Pflanzenstoffe den Kampf aufnehmen. Und der Mensch? Gerade die Flavonolignane der Mariendistel werden seit Jahrhunderten mit der menschlichen Leber in Verbindung gebracht und immer weiter erforscht.
Ganz schön bitter?
Eine solche Hauptrolle wie Silymarin oder Silibinin spielen die ebenfalls in den Samen der Mariendistel enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe nicht. Auch weil sie von vielen nicht als besonders lecker empfunden und immer öfter aus unserem Obst und Gemüse herausgezüchtet werden. Ganz schön bitter für die Bitterstoffe, die schließlich unser gutes Bauchgefühl unterstützen.
Gleiches gilt für die Gerbstoffe, die in der Natur eine große Rolle spielen. Sie findet man in Blättern oder Rinde, in Samen oder Beeren. Ihre Aufgabe dort: beispielsweise der Schutz vor Parasiten und zu viel Feuchtigkeit. Wandern die Gerbstoffe durch den menschlichen Körper, sind das auch wohltuende Nachrichten für Magen und Darm.
Mariendistel: Kapsel oder Tee?
Früher genoss man die Blütenknospen am Esstisch, zubereitet wie ein Gemüse. Das erklärt auch den antiken Namen der Distel, der sich auf ihr Aussehen, aber auch den ähnlich bitteren Geschmack bezieht: „Wild-Artischocke“ nannte man die Mariendistel früher. Heute serviert man sie nicht aus kulinarischen Gründen, sondern zur Steigerung des Wohlbefindens: als konzentriertes Mariendistel-Extrakt in Kapseln oder als Tee aus den Mariendistelsamen. Ein Vorteil der Kapselform: Die Silymarin-Dosierung ist exakt kontrollierbar.
Mariendistel Komplex – eine funktionale Familie
Kenner wertvoller Stoffe aus der Natur bringen die Mariendistel nicht nur mit der Leber in Verbindung: Speziell in Kombination mit den verwandten Korbblütlern Artischocke und Löwenzahn soll die Distel eine wohltuende Wirkung für die gesamte Körpermitte entfalten. Viele Nutzer berichten von einem befreiten Gefühl, auch nach reichhaltigen Mahlzeiten. Dieser Effekt wird bereits seit der Antike geschätzt und den enthaltenen natürlichen sekundären Pflanzenstoffen sowie Bitterstoffen zugeschrieben.
Heilend, aber nicht heilig?
Aber was hat nun die heilige Maria mit der Mariendistel zu tun? Spoiler: ziemlich wenig! Einer Legende nach ist die biblische Jungfrau Maria für die weißen Flecken auf den Blättern der Distel verantwortlich, da beim Stillen ihres Sohnes Jesus etwas Milch auf die Pflanzenblätter tropfte und diese nachhaltig färbte.
Im direkten Vergleich wirkt der englische Name der Pflanze – „milk thistle“ – deutlich naheliegender, denn der bezieht sich schlicht auf das milchähnliche Sekret, das beim Zerkleinern der Distelblätter austritt.
Ein Bezug zwischen der heiligen Maria und der jahrhundertelangen Nutzung der Mariendistel existiert trotzdem: Die Worte „heilig“ und „Heilung“ haben eine gemeinsame sprachliche Wurzel im altgermanischen Wort „hailag“, das „ganz“, „vollständig“ oder „unversehrt“ bedeutet. Und wer möchte schon nicht gerne ganz unversehrt sein?
Als wohltuende Pflanze ist die Mariendistel und das aus ihr gewonnene Pulver seit langem als sanfte Unterstützung für ein gutes Bauchgefühl bekannt. Als Extrakt in der Kapselform ist es besonders einfach einzunehmen und in Kombination mit passenden Pflanzenextrakten wie Artischocke und Löwenzahn liefert es dir sogar eine zusätzliche Portion an sekundären Pflanzenstoffen. So machst du deinem Organismus eine echte Freude und aktivierst deine körpereigene „Müllabfuhr“.