Mariendistel: Welchen Einfluss hat sie auf den Körper?
Mariendistel: Welchen Einfluss hat sie auf den Körper?
Darf in keinem Haushalt fehlen: die Mariendistel. Sie zeichnet sich durch den ganz besonderen Inhaltsstoff Silymarin aus, der als Antioxidans einen Effekt auf die Haut haben kann. Doch nimmt sie wirklich einen Einfluss auf die Leber oder ist der Spitzname „Leberpflanze“ nur ein Mythos?
Was ist Mariendistel genau?
Die Mariendistel gehört zur Familie der Korbblütler, wie zum Beispiel auch Dahlien, Sonnenhut oder Aster. Sie liebt trockene und warme Plätze. So finden wir sie hauptsächlich im Süden von Europa, auf den Kanarischen Inseln, in Vorderasien oder Nordafrika.
Ihre Blüte erstrahlt in einem wunderschönen pink-violetten Ton. Ist sie verblüht, kommen ihre braungefleckten Früchte zum Vorschein – die Mariendistelsamen.
In ihnen steckt die besondere Gabe der Mariendistel. Als Extrakt aus den Samen gewonnen, wird Mariendistel beispielsweise als Tee oder Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform angeboten.
Welchen Einfluss hat Mariendistel auf den Körper?
Wenn wir über den Einfluss von Mariendistel-Kapseln sprechen, sollten wir uns den Inhaltsstoff Silymarin genauer anschauen. Beim Silymarin handelt es sich um ein Gemisch aus sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonolignanen. (1) Ihnen wird ein antioxidativer Effekt zugesprochen. Als Antioxidans kann es im Körper dafür sorgen, dass sich Oxidation und Antioxidantien im Gleichgewicht befinden. Das freut vor allem unsere Zellen – von Immunzellen bis Hautzellen, die auf dieser Grundlage ihren Funktionen optimal nachgehen können. Im Umkehrschluss trägt das Silymarin indirekt zur normalen Funktion der Immunabwehr bei, da die T-Zellen, die wichtig für ein intaktes Immunsystem sind, ihre Arbeit machen können.
Ist Mariendistel gut für die Haut?
Der bereits erwähnte antioxidative Effekt von Silymarin in der Mariendistel könnte ebenso den Hautzellen zugutekommen. Die enthaltenen Flavonoide unterstützen die Hautzellen bei ihrer Arbeit. (6, 7)
Anwendung von Mariendistel: Tee und Kapseln
Was ist zielführender: Mariendisteltee oder -Kapseln? Mariendisteltee aus den getrockneten Früchten liefert zu wenig des wertvollen Silymarins und hat daher einen geringeren Einfluss auf das Wohlbefinden. Den Mariendisteltee kannst du bis zu dreimal täglich genießen.
In den meisten Mariendistel-Kapseln sind noch andere Pflanzenextrakte enthalten. Je nach Hersteller werden Artischocken oder Löwenzahn zugegeben – ihre Bitterstoffe können einen beruhigenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt haben. Ob die Einnahme von Mariendistelpräparaten für dich sinnvoll ist, solltest du vorab durch eine fachliche Beratung klären.
Welchen negativen Einfluss kann Mariendistel haben?
Da die Mariendistel zu den Korbblütlern gehört, kann es vereinzelt zu allergischen Reaktionen und Hautausschlag kommen. Insbesondere bei Personen, die beispielsweise allergisch auf Arnika, Kamille, Beifuß oder Löwenzahn reagieren. Die Betroffenen leiden gleichzeitig unter allergischen Kreuzreaktionen nach dem Verzehr von Sellerie, Paprika oder Tomaten.
Menschen mit Diabetes oder Endometriose sollten vor der Anwendung von Mariendistel fachlichen Rat einholen. (3) Schwangeren und Stillenden wird derzeit die Einnahme von Mariendistelpräparaten nicht empfohlen, da noch keine Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen existieren.
Wenige Menschen berichten nach der Einnahme von hochdosierten Präparaten von einem leicht abführenden Effekt.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Aufgrund fehlender Health Claims dürfen wir keine gesundheitsbezogenen Angaben zum beschriebenen Stoff ausloben. Bei weiteren Fragen empfehlen wir dir eine fachliche Beratung.
Quellen:
1) M. Feldman (2021): Sleisenger and Fordtran’s Gastrointestinal and Liver Disease; Silymarin, abgerufen am 01.09.2022: https://www.sciencedirect.com/topics/medicine-and-dentistry/silymarin
(2) G. Karimi et al. (2011): “Silymarin”, a Promising Pharmacological Agent for Treatment of Diseases, abgerufen am 01.09.2022:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3586829/
(3) Universität Frankfurt, Prof. Dr. I. Fleming (2012): Fettstoffwechsel und Diabetes, abgerufen am 01.09.2022: https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/39950495/fettstoffwechsel-und-diabetes_fofra_1-12.pdf
(4) A. Gillessen et al. (2020): Silymarin as Supportive Treatment in Liver Diseases: A Narrative Review, abgerufen am 01.09.2022: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7140758/
(5) C. Bachmann (2014): Mariendistel zur Behandlung verschiedener Leberschäden: Klinische Studien belegen die Wirksamkeit, Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin, abgerufen am 01.09.2022: https://www.karger.com/Article/Fulltext/364926
(6) J. Vostálová et al. (2016): Skin Protective Activity of Silymarin and its Flavonolignans, abgerufen am 01.09.2022:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6470681/
(7) A. S. Sahib et al. (2015): Effects of Oral Antioxidants on Lesion Counts Associated with Oxidative Stress and Inflammation in Patients with Papulopustular Acne, DOI: 10.4172/2155-9554.1000163, abgerufen am 01.09.2022: https://www.longdom.org/open-access/effects-of-oral-antioxidants-on-lesion-counts-associated-with-oxidative-stress-and-inflammation-in-patients-with-papulopustular-acne-2155-9554.1000163.pdf