Wie entsteht Muskelkater? In 4 Schritten erklärt
Um zu verstehen, warum Muskelkater verzögert auftritt, braucht es ein paar Worte mehr. Denn das, was rund um den Muskelkater passiert, ist ein ganz schön komplexer Prozess. Wer keine Lust auf Angeberwissen hat, der springt am besten einen Absatz weiter. Für alle anderen erklären wir zuerst einmal, wie Muskelkater überhaupt entsteht.
1. Der Muskel wird überbelastet - wenn du zu viel trainierst oder dich ungewohnt (intensiv) bewegst. Das muss übrigens nicht immer Sport, sondern kann auch ein Umzug sein. Dabei kommt es zu kleinen Rissen in den Muskelfasern, die im ersten Moment nicht weh tun.
2. Wasser dringt ins Gewebe ein und Entzündungen entstehen. Das kannst du dir wie bei einem Leck vorstellen. Durch die kleinen Muskelfaserrisse kann Wasser ins Gewebe eindringen, wodurch es zu Entzündungen und lokalen Wasseransammlungen kommt- sogenannten Ödemen. Dadurch schwillt der Muskel an, wird gedehnt und druckempfindlich.
3. Die Muskelfasern werden repariert und Entzündungsstoffe abgebaut. An dieser Stelle beginnt die Regeneration. Bedeutet aber auch, dass der Muskelkater jetzt so richtig weh tut. Also sind die Schmerzen ein gutes Zeichen? Theoretisch schon. Denn in diesem Moment kommt die Entzündung mit den umliegenden Nervenzellen in Kontakt, gleichzeitig fangen die Muskelrisse an zu heilen.
4. Die Regeneration ist beendet. Nach einigen Tagen sind die Muskelfasern repariert und leistungsfähiger als zuvor. Du kannst also mit der gleichen Intensität trainieren, ohne dass du einen zweiten (schlimmen) Muskelkater befürchten musst.
Warum ist Muskelkater am zweiten Tag am schlimmsten?
Der erste Tag ist meistens noch aushaltbar, dafür tun die Tage zwei und drei so richtig weh. Wer kennt's nicht? Der Grund: Die Muskelfasern selbst haben keine Schmerzrezeptoren. Sprich: Dort, wo die Minirisse entstehen, kann erstmal nichts weh tun.
Wieso es trotzdem zum Schmerz kommt? Zwei Möglichkeiten:
- Der angeschwollene Muskel drückt gegen die umliegenden Nervenzellen. Das ist dann ein bisschen so, als ob du dir ununterbrochen in den Daumen zwickst. Nur eben von innen.
- Die Entzündung kommt mit den umliegenden Nervenzellen in Kontakt. Ähnlich wie bei Zahnschmerzen. Und das wissen wir alle: So eine Entzündung kann richtig fies sein.
Beides tut mächtig weh. Aber es dauert eben ein paar Stunden, bis Druck oder Entzündung bei den Nervenzellen angekommen sind. Dementsprechend ist der Muskelkater oft erst an Tag zwei oder drei am schlimmsten.
Muskelkater kann dich übrigens bis zu zehn Tage quälen - je nach Trainingsintensität und Fitnesslevel. Das Gute: Mit Wärme, leichter Bewegung und weiteren Tipps aus unserem Artikel "5 Hausmittel gegen Muskelkater" lässt sich der Muskelkater aushalten.